Von Roman Müller, Chief Client Officer, Fides

Die Herausforderungen der ISO 20022-Migration erfolgreich bewältigen: ein Aufruf zum Handeln

TMI Blog von Roman Müller, Chief Client Officer, Fides

Im ständig wandelnden Umfeld der globalen Finanzwelt ist es von entscheidender Bedeutung, den branchenweiten Transformationen immer einen Schritt voraus zu sein. Eine solch grundlegende Veränderung stellt die ISO 20022-Migration dar, die umfassende Auswirkungen auf Unternehmen global hat.

Angesichts der kürzlich erreichten ersten Meilensteine und neuer Vorgaben ist es nun an der Zeit für Führungskräfte, den Weg zur nahtlosen Umsetzung von ISO 20022 zu planen und zu steuern. Dieser Blog-Beitrag geht auf die wesentlichen Aspekte ein, die Unternehmen berücksichtigen sollten, um in diesem neuen Zeitalter des Financial Messaging erfolgreich zu sein.

 

Den Wandel annehmen

Der Start von SWIFT’s Cross-Border Payments und Reporting Plus (CBPR+) Initiative am 20. März markierte einen wichtigen Meilenstein für die Interbank-Kommunikation bei Cross-Border Payments. Ein weiterer Meilenstein wurde am 17. März gesetzt, als SWIFT ein neues Regelwerk für Zahlungsinitiierung veröffentlichte.

SWIFT hat sich verpflichtet, Banken und Marktteilnehmern bei der Bewältigung des Übergangs zu unterstützen, indem eine Koexistenzphase zwischen dem ISO 20022-Format (MX-Format) und den für die Migration relevanten MT-Formaten bis November 2025 ermöglicht wird. Nach dem Ende dieser Koexistenzphase wird die ausschliessliche Verwendung des ISO 20022-Formats nicht nur für internationale Zahlungen, sondern auch für lokale und vor allem Zahlungsinitiierung erforderlich sein. Dies bedeutet, dass Unternehmen die Formate pain.001, pain.002, camt.055 und camt.029 anstelle der MT-Äquivalente annehmen und verwenden müssen.

Obwohl die anfängliche Ausrichtung der Migration auf Interbank-Transaktionen lag, darf der Einfluss auf Unternehmen keinesfalls unterschätzt werden. Bei den Banken muss nicht jede Transaktion initiiert werden. Im Unternehmensbereich hingegen dient die Zahlungsinitiierung als Ursprung jeder ausgehenden Transaktion und ist daher ein entscheidender Aspekt der finanziellen Geschäftstätigkeit.

Diese Veränderung betrifft nicht nur das Format; Unternehmen (und etwaige Dienstleister für Zahlungsinitiierung, mit denen sie zusammenarbeiten) müssen auch von SWIFT FIN-Netzwerk auf SWIFT FINplus für alle nicht-SWIFT SCORE- oder MA-CUG-Optionen umstellen. FINplus wird zur Kommunikation aller migrationsrelevanter ISO 20022-Nachrichten verwendet, einschliesslich Zahlungen und Cash Management. Während sich die neuen Versionen pain.001 und pain.002 hauptsächlich auf die Zahlungsinitiierung konzentrieren und für die meisten Unternehmen die höchste Relevanz haben werden, kann auch die Migration anderer Geschäftsfälle und deren Formate für ein Unternehmen relevant werden und zusätzliche Möglichkeiten bieten.

Konsequenterweise werden Banken zukünftig von allen Unternehmen verlangen, für gewisse Transaktionen mehr Informationen bereitzustellen, diese anders strukturiert und in einem neuen Format einzuliefern. Die Unterstützung für das MT-Format wird allmählich abnehmen und irgendwann in allen Systemen und Kanälen schrittweise durch ISO 20022 als der alleinige Standard abgelöst werden.

Es ist unerlässlich, dass Unternehmen ein solides Verständnis dieser Veränderungen und ihrer Auswirkungen haben und sich auf die Zukunft vorbereiten.

 

Wichtige Aspekte für Unternehmen

Um den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten und die Effizienz aufrechtzuerhalten, sollten Unternehmen verschiedene Möglichkeiten in Betracht ziehen, die auf ihrem Implementierungstyp und der Nutzung des SWIFT-Netzwerks basieren. Für Unternehmen, die ausschliesslich SCORE oder alternative Konnektivitätsoptionen nutzen, ist der unmittelbare Einfluss der Migration gering. Wenn Banken jedoch konsequent ISO 20022-Standards einführen, können für jedes Unternehmen Änderungen erforderlich werden. Daher ist eine enge Zusammenarbeit mit den Banken unerlässlich, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Unternehmen, die SCORE nicht nutzen, stehen vor einer umfassenden Veränderung, nämlich der Migration von MT101 zu pain.001. Dies erfordert Aktualisierungen an den ERP- oder TMS-Systemen. Durch die Nutzung von Konvertierungsdiensten, die von einem externen Anbieter bereitgestellt werden, können Unterbrechungen minimiert und gleichzeitig die Anforderungen von ISO 20022 erfüllt werden. Ein SWIFT-Servicebüro, ein externer Dienstleister mit einem Financial SWIFT BIC wie beispielsweise Fides, können Prozesse optimieren und die Adaptierung signifikant beschleunigen.

Ein solcher Drittanbieter verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Arbeit mit SWIFT FINplus, Banken und der Konnektivität zu ERP- und TMS-Systemen, um eine reibungslose Zahlungsinitiierung zu gewährleisten. Zusätzlich bieten sie Konvertierungsdienste an, die es Unternehmen ermöglichen, ihre bestehenden Formate beizubehalten und doch mit den Anforderungen der Banken kompatibel zu sein. Sie können auch bei der Einrichtung einer geschlossenen Benutzergruppe (SWIFT Netzwerk) unterstützen und Unternehmen die Möglichkeit bieten, eng mit Banken zusammenzuarbeiten, um weiterhin akzeptierte MT-Formate zu definieren, insbesondere im Hinblick auf den Termin im November 2025.

 

Eine transformative Chance

Die ISO 20022-Migration bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre finanziellen Geschäftstätigkeiten zu verbessern. Es ist eine ideale Gelegenheit, die aktuellen Prozesse zu bewerten und Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren. Wahrscheinlich gibt es Bereiche, die optimiert und automatisiert werden können, um die Effizienz zu steigern und sogar Risiken zu minimieren. Dies kann unter anderem Stammdaten-Überarbeitung, Daten-Struktur, Formatkonvertierungen, Workflow-Management, Sanktionsprüfungen, Transaktionsvalidierungen, Reporting und vieles mehr umfassen.

Einige Ziele, auf die Unternehmen bereits jetzt hinarbeiten können, sind:

  • Identifizierung von Bereichen zur Prozessverbesserung. Betrachten Sie Treasury-Prozesse für Zahlungen, Cash Management und Reporting und evaluieren Sie Veränderungsbereiche und die erforderlichen Massnahmen.
  • Migration zu Pain.001. Unternehmen ausserhalb von SWIFT SCORE sollten ihr Versandformat spätestens bis zum 25. November 2025 auf pain.001 migrieren oder ihren Anbieter kontaktieren, um Konvertierungsdienste zu aktivieren.
  • Sicherstellung der ISO 20022-Kompatibilität. Alle Systeme, die Nachrichtendaten verarbeiten, müssen in der Lage sein, ISO 20022-formatierte Dateien zu erkennen und zu akzeptieren, ohne Daten zu verlieren oder zu limitieren.
  • Unterstützung einzelner Transaktionen. Da SWIFT FINplus ein Kanal für Einzeltransaktionen ist, müssen Unternehmen ihre Erstellung der Zahlungsinstruktionen anpassen, vor allem wenn bisher Multi-MT101 verwendet wurden.

 

Durch proaktive Massnahmen und die konsequente Adaption (selbständig oder mit einem Partner) hin zum ISO 20022 Standard können Verantwortliche einen reibungslosen Übergang sicherstellen und ihr Unternehmen erfolgreicher positionieren. Jetzt ist der Zeitpunkt zum Handeln, um den Weg für ein zukunftssicheres und effizienteres Finanzökosystem zu ebnen.

 

 

Es ist unerlässlich, dass Unternehmen ein solides Verständnis dieser Veränderungen und ihrer Auswirkungen haben und sich auf die Zukunft vorbereiten.
Roman Müller, CCO Fides

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