Anfang Februar nahm Andreas Lutz, CEO von Fides, an einem «Treasury Leaders Summit»-Podcast teil und sprach dabei über Branchenherausforderungen, Trends und Prognosen für die Zukunft von Treasury und Finance. In den letzten paar Monaten hat sich einiges geändert, dennoch bleibt vieles weiterhin relevant.
Die grössten Herausforderungen fürs Treasury im Jahr 2020 und darüber hinaus
Schon im Februar zeigte sich zwischen Brexit, Trump, Handelskriegen und Klimawandel die Unsicherheit der Welt und der Märkte. Laut Lutz ist es die wohl grösste Herausforderung, in einer sich wandelnden Welt relevant zu bleiben. Die Erwartungen an das Treasury unterscheiden sich stark von denen vor 10 oder 20 Jahren, und dieser Wandel setzt sich jeden Tag weiter fort.
„Da die Technologie immer ausgefeilter wird, muss das gesamte Finanzteam mehr auf eine strategische Denkweise umsteigen“, so Andreas Lutz. «Mit all diesen Veränderungen Schritt zu halten ist eine äussert anspruchsvolle Aufgabe, da sich die Veränderungen so schnell vollziehen und es so viele bewegliche Bestandteile gibt. »
Rechtliche und regulatorische Anforderungen können ebenfalls Herausforderungen für Unternehmen darstellen. Das Bankgeschäft in mehreren Regionen oder Ländern zu unterhalten, erfordert einen erheblichen Zeit- und Ressourcenaufwand. Die meisten Unternehmen entscheiden sich dazu, diese Funktionen an Experten wie Fides auszulagern, wodurch sie in der Lage sind, sich auf ihre eigenen geschäftlichen Verantwortlichkeiten zu konzentrieren.
Selbst im Rahmen des Wandels der Transaktionsumgebung zwischen Unternehmen und Banken durch z.B. PSD2, Open Banking und technologischen Innovatoren prognostiziert Lutz, dass die Multibanking-Konnektivität komplex bleibt und mangels globaler Standards vielleicht sogar noch komplexer wird. Die Vereinfachung dieser Komplexität bleibt eine Herausforderung für die Treasury Abteilungen.
«Trotz der Versprechen von SaaS-Lösungen, Blockchain, künstlicher Intelligenz / maschinellem Lernen und APIs ist der FinTech-Markt noch längst nicht ausgereift», führte er aus.
In Organisationen, die mit mehr als nur ein paar Banken arbeiten, kann seiner Aussage nach ein Treasury Analyst leicht bis zur Hälfte seiner Arbeitszeit mit dem Abgleich von Bankauszügen verbringen, selbst wenn TMS- oder ERP-Systeme genutzt werden. Aber ohne durch Automatisierung optimierte Prozesse gibt es immer noch eine erhebliche Verzögerung im Reporting. Diese Verzögerung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer inkorrekt dargestellten Cash-Position was wiederum die Kosten für die Refinanzierung erhöht.